Wer?

Felix Kampmann

Schweinezüchter

Woher?

Finnentrop, Nordrhein-Westfalen

Über die Farm

  • 559 Sauen in einem Drei-Wochen-Rhythmus
  • 40 Hektar Forstwirtschaft, 60 Hektar Ackerland
  • Große dynamische Gruppen

Nedap-Lösungen

Nedap SowSense
Electronic Sow Feeding
Automated Sow Heat Detection
Automatic Sow Separation
Farrowing Feeding

Für die Zukunft in den Tierschutz investieren

Der Tierschutz wird zunehmend wichtiger. Das ist für Felix Kampmann so sicher wie das Amen in der Kirche. Deshalb hat die Familie Kampmann massiv in die Anpassungen der Haltungseinrichtung investiert, beispielsweise für den Freilauf in den Abferkelbuchten und in große dynamische Gruppen mit einer Fütterungsanlage für tragende Sauen. Das verbessert das Wohlbefinden und ermöglicht das individuelle Füttern.

Gemeinsam mit seinem Vater betreibt Felix Kampmann (27) in dem deutschen Ort Finnentrop ein Unternehmen mit 40 Hektar Forstwirtschaft, 60 Hektar Ackerland und 559 Zuchtsauen und davon etwas entfernt zwei Ställe für Saugferkel. Im vergangenen Jahr wurde die Sauenhaltung von 420 auf 559 Sauen in einem Drei-Wochen-Rhythmus aufgestockt. Das Unternehmen wurde vollständig umgestaltet, um auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet zu sein. Die Sauen kommen jetzt drei Tage nach dem Decken in zwei große dynamische Gruppen mit einer Nedap Sauenabruffütterung, vollautomatische Wiegestation und Rausche-Detektor. In dem Abferkelstall laufen die Sauen frei herum und erhalten ihr Futter über die Nedap-Abruffütterung Station für abferkelnde Sauen.

Viel mehr Ruhe in der Gruppe als erwartet

Der auffälligste Vorteil der großen dynamischen Gruppen ist die enorme Ruhe in den Gruppen. „Das haben wir nicht erwartet“, sagt Felix. „Wir arbeiten mit PIC-Genetik und diese Sauen sind normalerweise etwas unruhiger als Sauen mit anderer Genetik. In den dynamischen Gruppen ist es jetzt viel ruhiger als in den vorherigen Fress-Liegebuchten mit Auslauf. Wir haben keine Sauen mehr mit Verletzungen aus Rangordungskämpfen.“

Kurz nach dem Decken in die Gruppe

Es scheint kein Problem zu sein, um die Sauen kurz nach dem Decken in die Großgruppe zu bringen. Nach einigen Experimenten scheint der dritte Tag nach der Insemination der beste Zeitpunkt zu sein. Felix: „Auch Umrauscher können ohne Probleme zur Gruppe zurückgestallt werden. Bei kleinen Gruppen wäre das nicht möglich.“

„Es ist wichtig, dass die Sauen kurz nach der Besamung in die Gruppe kommen. Damit vermeidet man die Diskussionen über die Sauenhaltung in Einzelständen. Es lässt sich leicht begründen, dass man Sauen während der Rausche und zum Decken einzeln unterbringen muss. Aber kurz darauf müssen sie wieder in die Gruppe zurückkehren, und das ist bei großen dynamischen Gruppen möglich“.

Eine automatische Rauscheerkennung ist erforderlich

Natürlich müssen rauschige Sauen schnell aus der großen Gruppe entfernt werden. Laut Felix kann man das ohne die automatische Rauscheerkennung nicht realisieren. Wir experimentieren immer noch mit den Behörden, aber die Selektion einer rauschigen Sau gelingt bereits recht erfolgreich. Eine Sau ist manchmal innerhalb von zehn Minuten nach der Erkennung aus der Gruppe entfernt. Das liegt daran, dass eine rauschige Sau unruhig ist und schnell zu den Futterstationen zurückkehrt, wo sie dann automatisch getrennt wird.

Abferkelnde Sauen automatisch füttern

Auch abferkelnde Sauen wollte Felix vorzugsweise automatisch füttern. Die Frage war, welches System infrage kommen würde. Letztendlich fiel die Entscheidung auf die Nedap-Fütterungseinheit für abferkelnde Sauen. „Dadurch haben wir einen guten Überblick über die Fütterung während der Trächtigkeits- und Säugeperiode. Mit der automatischen Sauenwiegestation im Rücklaufkorridor können wir die Gewichtsentwicklung registrieren und erhalten eine Benachrichtigung, wenn die Sauen während der Tragezeit abnehmen.“

Angleichen über Smartphone

„Das automatische Füttern im Abferkelstall und die Fütterung der tragenden Sauen ist am einfachsten mit dem Smartphone steuerbar, stellte Felix fest. „Dann können Sie ein großes Display nutzen und haben einen guten Überblick“.

Freilaufende, abferkelnde Sauen

Ein weiterer großer Schritt, den das Unternehmen gemacht hat, ist der Wechsel zum Freilauf-Abferkelstall für die Sauen. Felix hat während seines Studiums umfangreiche Recherchen durchgeführt. „Unsere Wahl fiel auf eine Abferkelbucht, in der die Sauen sehr leicht abgeriegelt und durch das Umschwenken zweier Trenngitter wieder freigelassen werden können. Jedermann kann das ausführen, auch unsere Kollegin. Es ist nicht notwendig, um schwere Gitter zu heben. Morgens während der Inspektionsrunde schalten wir immer das Fütterungssystem manuell an und können dann die Sauen bei Bedarf einfach einschließen.

Im weiteren Tagesverlauf arbeitet die Fütterung automatisch. Wir beginnen mit zweimal am Tag und steigern langsam die Fütterung auf bis zu acht Mal. Die Fütterungskurve steigt sehr gleichmäßig an. Der Futterautomat verteilt automatisch die gesamte Futterdosis über die Anzahl der Fütterungen.

Experimentieren mit dem Freilauf

Mit den Freilaufbuchten ist Felix immer noch am Experimentieren. „Wir haben bereits einige junge Sauen beim Abferkeln völlig frei laufen lassen. Das Ergebnis hat die Erwartungen übertroffen. Junge Sauen sind immer noch sehr vorsichtig und stehen schnell auf, wenn sie auf einem Ferkel liegen. Bei älteren Sauen ist das nicht so einfach. Wir untersuchen jetzt, wie viel Tage die Sauen optimalerweise in der Abferkelbucht stehen müssen. Wenn die Ferkel älter werden, können die Sauen problemlos frei herumlaufen. Das ist besser für die Ferkel. Sie können ungehindert saugen.“

Mitwirken an der ‚Initiative Tierwohl‘

“Es ist uns wichtig, dass wir uns an der ‚Initiative Tierwohl‘ und dem Gütezeichen für den Tierschutz beteiligen können. Wir müssen unsere Ferkel nicht mehr kastrieren und erzielen einen Aufpreis. Wir konnten mit unseren festen Kunden gute Vereinbarungen für unsere Ferkel treffen. Für das neueste Aldi-Konzept namens ‚Neuland‘ – welches viel Stallfläche und Auslauf für die Fleischschweine erfordert – wird einer von unseren Kunden unsere Schweine liefern.

Gute Erwartungen an die Ergebnisse

Die Firma von Felix hat große Veränderungen vorgenommen. „Wir haben die individuelle Fütterung, das Wiegen und Trennen sowie die Rauscheerkennung der tragenden Sauen automatisiert. Außerdem füttern wir die abferkelnden Sauen automatisch. Wir haben gerade den zweiten Durchgang in der Abferkelbucht stehen, den Bestand von 420 auf 559 Sauen erweitert und viele Zuchtsauen zugekauft. Außerdem haben wir den Futtermittellieferanten gewechselt und müssen noch einiges über den Freilauf der Sauen dazulernen. Aber es scheint, dass wir unser Ziel von 1000 Ferkeln pro 80 Sauen sicher erreichen werden.“