Wer?

Alex Borst

Herdenmanager

Woher?

Feerwerd, Niederlande

Über die Farm

  • 400 Milchkühe und kalbende Kühe
  • 350 Jungtiere
  • 4 Produktionsgruppen
  • 11.300 kg Milch pro Kuh
  • Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 250 ha
  • 5 Vollzeit- und 2 Teilzeitmitarbeitern

Nedap-Lösungen

Nedap CowControl
Heat Detection
Health Monitoring

Beim Milchviehbetrieb Koepon in Feerwerd bei Groningen ist eine verlässliche Brunsterkennung von entscheidender Bedeutung. Alta Cow Watch auf der Basis von Nedap-Technologie wurde dort im November 2016 erstmalig eingesetzt. Das System kombiniert eine genaue Brunsterkennung mit einer Gesundheitsüberwachung. Dadurch werden wichtige Informationen zum Fress- und Wiederkäuverhalten sowie zur Aktivität der Kühe zusammengetragen. Kühe, die erst vor Kurzem gekalbt haben, werden nun viel besser überwacht. „Die Gesundheitsüberwachung findet jetzt faktenbasiert statt nach Gefühl statt. Das verschafft uns Gewissheit“, erläutern der Betriebsleiter und der Herdenmanager.

Wir sprachen mit dem Herdenmanager Alex Borst (41) und dem Betriebsleiter Marcel Rijkers (35), zwei Fachleuten, die nicht abstreiten können, dass sie gemeinsam eine ganze Menge Erfahrung mit Kühen haben. Marcel: „Wenn man betrachtet, was das System so alles kann …“ Und Alex fügt hinzu: „Früher fußte die Gesundheitsüberwachung auf Gefühlen und Annahmen.“ Marcel: „Wenn eine Kuh beim Melken 20 bis 22 Liter Milch gibt, scheint alles in Ordnung zu sein. Aber ein Blick ins System verrät, dass sie am Tag nur zwei Stunden mit Fressen verbringt. Das führt zu einer negativen Energiebilanz und dazu, dass die Kuh abnimmt. Solche Informationen bleiben uns nun nicht mehr verborgen, und wir können entsprechende Anpassungen vornehmen.“

Brunsterkennung und Gesundheitsüberwachung

Techniken zur Brunsterkennung kommen seit vielen Jahren beim Milchviehbetrieb Koepon zum Einsatz. Die 400 Milchkühe und kalbenden Kühe kommen nahezu alle als Embryo-Empfängerinnen in Frage. Aus diesem Grund ist eine genaue Brunsterkennung wichtig, weil die Embryonen exakt sieben Tage später eingesetzt werden müssen. Jahrelang wurde erfolgreich ein anderes Brunsterkennungssystem eingesetzt. Vor dem Wechsel zu Alta Cow Watch mit Gesundheitsüberwachung wollten die beiden Manager wissen, ob das neue System genauso exakt und zuverlässig eine brünstige Kuh erkennt. Daher wurden einen Monat lang beide Systeme parallel eingesetzt. Fazit: Sowohl die brünstigen Kühe als auch die richtige Besamungszeit wurden korrekt angegeben. „Der Hauptvorteil ist jedoch die Gesundheitsüberwachung“, fügen beide Manager an. Wenn eine Kuh krank wird, frisst sie weniger.

Überwachung der Rückkehrerliste bietet enorme Vorteile

Nach Angaben des Herdenmanagers und des Betriebsleiters ist die Überwachung der Rückkehrerliste der größte Vorteil des neuen Systems. Hierüber können sie die Kühe nachverfolgen, die in der vergangenen Woche gekalbt haben. „Alle Kühe, die nicht genug fressen, werden im System mit einem Hinweis versehen. Eine Kuh darf aus der Strohbox nur zur Herde zurückkehren, wenn sie ausreichend frisst und wiederkäut.” Dadurch wird die Anzahl der Kühe mit negativer Energiebalance (die auf gesundheitliche Probleme hinweist) verringert. Mit Färsen und Kühen, die mit dem zweiten Kalb trächtig sind, gibt es in der Regel keine Probleme. Nach den Erfahrungen der beiden Manager benötigen eher die älteren Kühe ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Alex: „Manchmal merkt man einer Kuh nicht das Geringste an. Wenn sie jedoch nicht gesund ist und dauerhaft eine negative Energiebilanz aufweist, kann sie nachhaltig Schaden nehmen, wenn wir sie zurück zur Herde schicken.“ In der Vergangenheit beruhten unsere Entscheidungen auf Gefühlen und Annahmen. „Im Grunde hat man früher nur rumgeraten. Dank der Gesundheitsüberwachung können wir die Kühe nun deutlich genauer überwachen und individuelle Anpassungen vornehmen. Nur die Kühe, bei denen es absolut notwendig ist, werden mit Propylenglykol behandelt.“

Durch die Kombination der Daten zum Fress- und Wiederkäuverhalten ist die genaue Situation bekannt und lässt sich die optimale Milchproduktion pro Kuh erzielen. Alex kann die Situation sogar an der Milchproduktion pro Kuh erkennen: „Früher lag die durchschnittliche Milchproduktion bei der Gruppe der Kühe mit bis zu 60 Tagen Laktation immer 2 bis 3 Prozentpunkte unter der der Gruppe zwischen 60 und 120 Tagen. Jetzt ist der Wert bei der ersten Gruppe genauso gut wie bei der zweiten. Die Kühe haben von Anfang an einen guten Wert und bekommen bei Bedarf zusätzliches Futter.“ Marcel Rijkers ergänzt: „Da wir unsere Färsen jetzt besser überwachen können und unsere Planung eine bessere Grundlage hat, geben die Kühe in den ersten 60 Tagen in Laktation 2 Liter mehr. Das bedeutet, dass beide Gruppen (bis 60 Tage und zwischen 60 und 120 Tagen) eine durchschnittliche Milchmenge von 42 bis 43 Kilogramm pro Tag geben.“

Daten zum Betrieb:

  • Dreimal täglich melken
  • 11.300 kg Milch pro Kuh
  • 4 % Fett
  • 3,4 % Eiweiß

Früher Eingriff und gezieltere Behandlung

Die Kühe werden dreimal täglich gemolken. Dennoch erkennt das System nach Marcels Angaben regelmäßig vor den Melkern, dass es einer Kuh nicht gut geht. „Es kann zum Beispiel passieren, dass eine Kuh um 13 Uhr gemolken wurde und sich ein, zwei Stunden später eine bakterielle Infektion zuzieht. Diese Infektion ist schmerzhaft und die Kuh frisst nicht. In diesem Fall bekommen wir bis 20 Uhr eine Meldung vom System. Normalerweise hätten wir frühestens um 22 Uhr nach dem nächsten Melken davon erfahren.“ Auf diese Weise können die Verantwortlichen schneller intervenieren und eine gezieltere Behandlung für die Kuh einleiten. So spart der Betrieb nach Angaben des Betriebsleiters Antibiotika und Geld. Mit dem System haben Marcel und Alex von einem frühen Zeitpunkt an kranke Kühe im Blick. Marcel Rijkers: „12 Stunden bevor die Krankheit offensichtlich wird, wissen wir in der Regel schon, ob die Kuh krank ist, da sie weniger frisst und wiederkäut. So können wir schneller Maßnahmen ergreifen und verhindern, dass die Milchproduktion sinkt.

Der Zugang zu diesen Informationen ist nicht nur bei Färsen hilfreich. Beim Milchviehbetrieb Koepon liefert das System auch äußerst interessante Managementinformationen zu älteren Milchkühen und Trockenstehern. Der Einfluss der Fresszeiten, die Bereitstellung von Futter, die Art der Rationen und die Beleuchtung im Stall – sämtliche Informationen werden zusammen mit dem Wiederkäuverhalten aufgezeichnet.

Aus diesem Grund ist der Milchviehbetrieb Koepon zum Schluss gekommen, dass die Gesundheitsüberwachung durch Alta Cow Watch einen erheblichen Mehrwert bietet. „Der Vorteil lässt sich schwer in einem Geldbetrag ausdrücken, aber als kapitalintensives Unternehmen ist es uns gelungen, dass sich unsere Investitionen allein in die Gesundheitsüberwachung schneller amortisiert haben als in einem konventionellen Milchviehbetrieb“, schätzt Marcel. „Wir hatten die Kosten innerhalb von zwei oder drei Jahren wieder raus.“ Der wichtigste Aspekt ist nach Angaben von Marcel und Alex jedoch Folgender: „Die Gesundheitsüberwachung stärkt die allgemeine Gesundheit der Tiere und steigert damit die Produktion. Das macht das System so einzigartig.